Zweckverband für
psychologische Beratungen und Hilfen

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Psychomotorik

Was ist Psychomotorik?

Psychomotorik ist ein mehrdimensionales Konzept zur Entwicklungsförderung durch Bewegung und geht von der Grundannahme aus, dass eine harmonische, stabile Persönlichkeitsentwicklung durch vielseitige Bewegungs-und Wahrnehmungserfahrung geschaffen werden kann.

Der Mensch ist nur als Ganzheit vorstellbar, Sich-Bewegen, Fühlen, Wahrnehmen, Handeln und Denken sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen sich.

spielzeug

Es besteht eine enge Wechselbeziehung zwischen motorischer und psychischer Entwicklung.

Bei Kindern ist diese Ganzheitlichkeit besonders stark ausgeprägt. Sie nehmen Sinneseindrücke mit dem ganzen Körper wahr. Sie drücken ihre Gefühle in Bewegung aus, sie reagieren auf äußere und innere Spannungen zum Beispiel mit körperlichem Unwohlsein. Ebenso können freudige Erlebnisse zu einer körperlich wie psychisch empfundenen Gelöstheit und Entspannung führen.

Je nach Arbeitsschwerpunkt (Indikation) ist Arbeit mehr pädagogisch-präventiv oder therapeutisch ausgerichtet. Sie ist eingebunden in die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen innerhalb des Beratungszentrums sowie extern zum Beispiel Logopäden, Krankengymnastik.

Diagnostik

Um Aufschluss über den Entwicklungsstand des Kindes zu gewinnen, wird zunächst eine Diagnostik durchgeführt bestehend aus:

  • motorischen Testverfahren (BOT2, MOT, TKT)
  • Beobachtungen zur Wahrnehmungsverarbeitung, sozial-emotionalen Verhalten, Ausdrucks-Kommunikations-Kooperations-Leistungsverhalten
  • Elterngespräch

Sollte eine Förderung notwendig sein, erfolgt diese einmal wöchentlich 45 Minuten (Schulstunde). Die Entscheidung ob (zunächst) Einzel- oder Gruppentherapie (bis zu 4 Kindern) ist abhängig von der Persönlichkeit des Kindes.

Die Kleingruppenarbeit ermöglicht ein intensiveres Eingehen auf gruppendynamische Prozesse.

Inhalte und Ziele

Die inhaltlichen Schwerpunkte orientieren sich am Entwicklungsstandgeschehen der Kinder. Sie betreffen Bereiche wie zum Beispiel:

  • Entwicklung des Körperschemas, der Körperorientierung
  • der Wahrnehmungserfahrung
  • der Körperkoordination (zum Beispiel Kraft, Gleichgewicht)
  • der Raum-Zeit-Orientierung
  • der Auge-Hand-Koordination
  • bis zu komplexen Handlungsanforderungen, die gleichzeitig mehrere Bereiche kombinieren
  • der emotional-sozialen Entwicklung bis zu sozialkompetenten Verhalten, inbegriffen der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten

Ziel

spielende-kinderZiel ist es, das Kind entsprechend seiner Neigungen und Interessen zu fördern, angstfrei und ohne (Zeit-)Druck vielfältige Erfahrungen zu sammeln, sich selbst, seine Fähigkeiten und seine Umwelt besser einschätzen zu können und dementsprechend interagieren zu können.

Motivierend wirken in der Psychomotorik spezielle Materialien, Geräte und Medien. Und auch den großräumigen Bewegungs-Spiel-Handlungsmöglichkeiten in der Turnhalle kommt eine therapeutisch auffordernde Bedeutung zu.

Die Gesamtdauer der Förderung ist abhängig von der Entwicklung des Kindes.