Zweckverband für
psychologische Beratungen und Hilfen

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Diagnostik

brilleUnter Diagnostik versteht man allgemein die Suche nach Informationen und Ursachen einer Problemstellung, zu der eine Familie oder ein Mensch Beratung sucht. Diagnostik kann sowohl am Anfang wie auch noch weiter im Verlauf einer Beratung/Therapie erfolgen.

Was bedeutet das konkret?

Stellen wir uns folgendes Beispiel vor:

Ein Elternpaar meldet sich an der Erziehungsberatungsstelle wegen Schwierigkeiten mit dem 9-jährigen Sohn. Sie berichten, der Junge sei in der Schule unkonzentriert und habe des öfteren Konflikte mit den Mitschülern, dabei verhalte er sich recht rüpelhaft. Zu Hause gebe es oft Streit beim Anfertigen der Hausaufgaben. Außerdem halte er sich kaum an gemeinsame Abmachungen und Regeln. Er wirke oft missmutig und ziehe sich zurück, wenn die Eltern mit ihm sprechen wollen.

Nun stellen sich eine Menge Fragen, die mit verschiedenen diagnostischen Verfahren beantwortet werden können. Diese Antworten helfen dann weiter bei der Planung, was für den Jungen und seine Familie eine geeignete Behandlungsmethode sein könnte.

Mögliche Fragen sind:

  • Wie ist der allgemeine Entwicklungsstand?
  • Lassen sich Zusammenhänge finden zu Veränderungen, denen die Familie ausgesetzt ist?
  • Ist das Kind in der Schule im Vergleich zu Gleichaltrigen unter- oder überfordert, liegt vielleicht eine Teilleistungsstörung vor oder fällt es dem Kind aus anderen Gründen schwer, dem Unterricht zu folgen?
  • Abzuklären ist, ob es im Elternhaus belastende Lebensereignisse gab oder gibt, wie z. B. die Geburt eines Geschwisterkindes, Trennung der Eltern, chronische Erkrankungen oder Tod eines Familienmitgliedes.

Um alle diese Fragen und Hypothesen beantworten zu können, spricht die Beraterin/der Berater zunächst mit den Eltern über ihre Sichtweise und die bisherige Entwicklung des Kindes.

Danach folgt die Diagnostikphase mit dem Kind alleine:

Mit Test- und Beobachtungsverfahren und im Gespräch lernt die Beraterin/der Berater das Kind kennen und versucht, von ihm selbst zu erfahren, wie es sich fühlt, was ihm Freude macht und wo es seinerseits Schwierigkeiten und Konflikte erlebt.

Mit dem Einverständnis der Eltern kann darüber hinaus Kontakt zu anderen wichtigen Personen oder Fachleuten wie z. B. ErzieherInnen, ÄrztInnen, LehrerInnen aufgenommen werden. Ergänzende Untersuchungen und Beobachtungen durch andere Fachkräfte des Teams (Heilpädagogin, Lerntherapeutin, Motopädin) können weitere wertvolle Hinweise liefern.

Nach diesen diagnostischen Maßnahmen wird mit den Eltern ein Auswertungsgespräch geführt. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse und Eindrücke erfolgen dann im Rahmen eines Behandlungsplanes die nächsten Schritte.