Zweckverband für
psychologische Beratungen und Hilfen

13. April 2017

Das Leben mit den Kindern im Alltag soll erleichtert werden

Das „Netzwerk Familienzentren in Hemer“ bietet vielfältige Hilfen an

Alle 16 Hemeraner Kindertageseinrichtungen kooperieren im „Netzwerk Familienzentren in Hemer“. Hinter den Familienzentren steht die Idee, Familien frühe Beratung, Information und Hilfe in allen Lebensphasen für alle im Stadtteil und darüber hinaus lebenden Kinder und deren Familien zu bieten. „Den Eltern soll das Leben mit den Kindern im Alltag erleichtert werden“, erklärt Netzwerkskoordinatorin Claudia Grau kurz und bündig.

Dies geschieht in Kooperation mit zahlreichen Partnern (z. B. Erziehungsberatung, Logopädiepraxen, Frühförderstellen, Gesundheitsamt, VHS, Stadtbücherei), mit denen in regelmäßigen Konferenzen entsprechend breit gefächerte Angebote entwickelt erstellt und koordiniert werden. Die reichen von Babytreffs, Bastelaktionen und Kinderturnen über Treffen für Alleinerziehende bis zu Vorträgen und Beratungskursen zur Stärkung der Elternkompetenz. Einen kleinen Teil dieses vielfältigen Spektrums an Angeboten zeigt die halbjährlich erscheinende Broschüre.

An festen monatlichen Terminen stehen Hildegard Raabe von der Caritas und Michael Röhrig vom zfb (Zweckverband für psychologische Beratungen und Hilfen) in den Kindertagesstätten für Sprechstunden zum Thema Erziehungs- und Familienberatung zur Verfügung. „Die Sprechstunden reichen in manchen Fällen bereits aus, doch oftmals sind sie ein Einstieg in weitere Beratungsarbeit. Durch das hohe Maß an Datenschutz und Diskretion erleichtern wir den Eltern den Zugang“, sagt der Diplom-Psychologe. „Der ‚Gesichtsfaktor‘ baut zudem die Hemmschwelle ab. Bei den Sprechstunden lernt man sich bereits kennen und schafft so Vertrauen und eine Basis für folgende Beratung“, fügt Hildegard Raabe hinzu.

Persönliche Nähe trägt zum Erfolg bei

Ein wichtiger Faktor sei außerdem die ständige Verfügbarkeit. „Wir gehen selbst in die Einrichtungen und suchen den Kontakt, unsere Beratungsgespräche haben nicht den Charakter derer in einer psychologischen Praxis“, erläutert Michael Röhrig. Auch diese persönliche Nähe trage zum Erfolg bei. „Unsere Arbeit ist ganz klar eine Form der Prävention. Wir legen Wert darauf, möglichst früh zu beraten und gegebenenfalls Hilfe zu leisten“, erklärt Hildegard Raabe. Dies ist in dieser Zeit besonders wichtig, da die Kinder in immer jüngerem Alter in die Kindertagesstätten kommen, um den Eltern einen schnellen Wiedereinstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Die gut ausgebaute angebotene Frühberatung stoße daher in Hemer auch auf eine hohe Nachfrage.

Die Sprechstundentermine der Caritas setzen sich folgendermaßen zusammen:

Die zfb steht ebenfalls in der KTE Stephanus für Beratungsgespräche zur Verfügung, dies an jedem vierten Donnerstag im Monat. Alle Termine sind gebührenfrei.

Auch kurz vor wichtigen Umbrüchen wie der Einschulung suchen viele Eltern Rat in den Familienzentren. Der Service werde von Familien aller Art in Anspruch genommen. „Wir haben es mit Familien aus sämtlichen sozialen Bereichen, Kulturkreisen und Berufsschichten zu tun. Es ist keine isolierte Gruppe auszumachen“, sagt Röhrig. Zudem seien auch die Problematiken, mit denen die Eltern die Beratungsgespräche aufsuchen, sehr verschieden und keineswegs ausschließlich auf direkte Probleme mit den Kindern beschränkt. So erhalten auch beispielsweise Eltern Hilfeleistung, die in einem Trennungsprozess stecken und ihren Kindern selbst präventiv die Situation erleichtern wollen, aber nicht wissen wie sie es am besten angehen.

Angebote sind in Broschüre zu finden

Die monatlichen Beratungsgespräche sind bei weitem nicht die einzige Leistung, die von den Kooperationspartnern der Familienzentren erbracht werden. „Wir richten auch viele themengebundene Veranstaltungen aus, wie die Schulvorbereitung, Elternabende oder Eltern-Kind-Parkours zur Stärkung des innerfamiliären Vertrauens und Teamworks“, zählt Röhrig auf. Alles in allem gehe es um die Unterstützung bei der Vermittlung des Wissens der Eltern an ihre Kinder. „Das ist die niederschwelligste Form der Hilfestellung und somit eine risikofreie Beratungsmöglichkeit. Eine Übermittlung ans Jugendamt für aktive Maßnahmen geschieht immer nur im ausdrücklichen Einverständnis der Familie oder bei akuter Gefährdung des Kindeswohls, wobei auch hier die Eltern mit einbezogen werden“, beteuert Röhrig.

Ein Teil der vielfältigen Angebote ist in der Angebotsbroschüre des „Netzwerks Familienzentren in Hemer“ zu finden, alle 120 Kurse und weitere Veranstaltungen und Informationen zur Anmeldung sind im Internet zu finden unter www.familien­zentren-hemer.de

Quelle: Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung, 13. April 2017